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Ein Glaubensbekenntnis mit Appell

Das Ja zur Masseneinwanderungsinitiative hat in der Schweiz eine umfassende Debatte zu Europa ausgelöst. Das finde ich gut und ich erhoffe mir sehr viel von dieser überfälligen Diskussion. Was ist zu tun?

Vor gut einem Monat hat eine knappe Mehrheit einer Kontingentierung der Zuwanderung zugestimmt. Noch immer bin ich bestürzt und in diesem Fall ein schlechter Verlierer. Nun bin ich aber auch fasziniert von der schon lange überfälligen Debatte, die mit diesem Ergebnis losgetreten wurde. Ich erhoffe mir sehr viel von diesen Diskussionen. In diesem Kontext habe ich ein Glaubensbekenntnis und zwei Appelle formuliert und wende mich damit an meine Freunde.

Eine Frage der Einstellung

Wir leben in einer Zeit grosser wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und geopolitischer Unsicherheiten. Vieles ist heute nicht so, wie es sein könnte und sollte. Es gibt viel zu tun – in der Schweiz, in Europa und global sowieso. Trotz all dieser Probleme, und ich habe ein grosses Bedürfnis das Mal zu schreiben: „Ich glaube an eine moderne Schweiz und an eine fantastische Zukunft in und gemeinsam mit Europa!“ Das klingt banal – aber haben wir ein bisschen Zukunftsglaube nicht alle bitter nötig?

Ich bin davon überzeugt, dass wir Schweizer es schaffen werden, die hohe Lebensqualität bei uns in der Schweiz zu erhalten und die Gerechtigkeit zu vergrössern – gemeinsam mit Europa. Ich bin auch davon überzeugt, dass es uns, in einer globalen Perspektive, gelingen wird, die Wohlfahrt für alle zu steigern. Wachstumsdiskussionen müssen geführt werden. Aber diese Fragen kann die Schweiz nicht für sich alleine beantworten. Ich bin sicher, dass sich die EU positiv entwickeln wird. Ich glaube an dieses grosse europäische Projekt. Und ja, ich verstehe mich als Europäer.

Bitte bekennt Farbe…

Ich bin stolz darauf, in einer multikulturellen Schweiz zu leben, die so ausgezeichnet funktioniert – und zwar in den Städten wie auch auf dem Land. Es freut mich, dass viele Menschen aus der ganzen Welt hier wohnen und arbeiten und ich bin fasziniert von dieser globalisierten, vernetzten Welt.

Meine erster Appell lautet darum: Bitte bekennt Farbe und zeigt, wenn ihr an Europa und eine offene Schweiz glaubt. Es ist bitter nötig, dass wir positiven Menschen wahrgenommen werden!

…und stellt euch der Diskussion!

Das Resultat zur SVP-Masseneinwanderungsinitiative hat viele überrascht und geschockt. Der Abstimmungskampf wurde von Zukunftsskeptikern, Europagegnern und xenophoben dominiert. Nun müssen wir’s anders machen und aktiv werden.

Und damit gleich zu meinem zweiten Appell: Bitte bezieht bereits jetzt Stellung zur Ecopop-Initiative und sucht die Diskussion aktiv. Zeigt dabei die Chancen von Europa auf und beschreibt die Konsequenzen geschlossener Grenzen.

Sind wir doch Mal ehrlich: wir alle kennen viele, die am 9. Februar „Ja“ gesagt haben. Einer direkten Konfrontation gehen wir aber immer Mal wieder gezielt aus dem Weg, weil in gesellschaftspolitischen Fragen oft sehr unterschiedliche Weltbilder aufeinander treffen. Und das kann heftige Grundsatzdiskussionen auslösen. Aber genau diese Diskussionen sind jetzt bitter nötig.