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Die neuen Pioniere der Energiewende

Ich bin der Meinung, dass in der Energiewende Einzelpersonen und Firmen, die als Pioniere vorausgehen, besonders unterstützt werden müssen. Es braucht Menschen, die Risiken eingehen und Ungewöhnliches wagen. Ich bin überzeugt, dass wir die Energiewende zu einer nachhaltigen Versorgung nur so schaffen. Zwei Projekte finde ich besonders spannend.

Die Zukunft der Schweizer Energieversorgung ist erneuerbar. Dies hat nun auch der Bund begriffen und in der Energiestrategie 2050 antizipiert. Wenn wir den beschlossenen Ausstieg aus der Atomenergie in nützlicher Frist schaffen wollen, müssen wir alle Möglichkeiten zum raschen, effektiven Ausbau der erneuerbaren Energien ausschöpfen. 

Ich bin der Meinung, dass in diesem Prozess Einzelpersonen und Firmen, die als Pioniere vorausgehen und den Weg für weitere Projekte ebnen, besonders unterstützt werden müssen. Es braucht Menschen, die Risiken eingehen und Ungewöhnliches wagen. Ich bin überzeugt, dass wir die Energiewende zu einer nachhaltigen Versorgung nur so schaffen werden. Dabei gilt es den Einfamilienhausbesitzer, der eine grosse Investition wagt und sein Hausdach mit Photovoltaik bestückt, genauso zu unterstützen, wie Initianten grösserer Projekte. Für die Nutzung von Solarenergie auf Hausdächern hat Greenpeace übrigens eine wunderschöne Kampagne gestartet. Die Organisation hat dabei auf www.solarmacher.ch einen Rechner aufgeschaltet, mit welchem man in wenigen Schritten das Potential der Solarenergie auf dem eigenen Hausdache errechnen kann. Phänomenal, unbedingt ausprobieren!

Als Beispiele für grössere Solaranlagen möchte ich zwei Projekte erwähnen. In der Schweiz fasziniert mich die Photovoltaik-Anlage im Steinbruch Schnür in der Nähe von Quinten am Walensee. Die Anlage soll auf 80’000 Quadratmetern entstehen und mit einer Leistung von 9 Megawatt Srom für 1’400 Haushalte produzieren. Das Projekt steht unter der Federführung der EKZ. Der Steinbruch ist ein BLN-Gebiet (Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung). Pro Natura hat deshalb Einsprache erhoben, sodass das Projekt nun geprüft wird: Es ist wichtig, dass die unterschiedlichen Interessen des Naturschutzes und der Energieversorung aus erneuerbaren Ressourcen gegeneinander abgewogen werden. Genau darum ist es notwendig, dass eine erneuerbare Energieversorgung ebenfalls als nationales Interesse anerkannt wird, was mit der Energiestrategie 2050 ja auch Realität werden soll.

Das zweite Projekt ist das Solarkraftwerk Puerto Errado 2, welches von den Schweizer Energieversorgern EBL, IWB, EKZ, ewz, und ewb in Spanien gebaut wurde. Das thermische Solarkraftwerk steht auf einer Fläche von gut 90 Fussballfeldern und produziert mit einer Leistung von 30 Megawatt Strom für 12’000 spanische Haushalte.

Puerto Errado 2 nützt der Schweizer Versorgungssicherheit direkt zwar noch nichts (der Strom wird vermutlich zu einem späteren Zeitpunkt in die Schweiz transferiert und dann den Kunden der fünf Stromversorger zur Verfügung gestellt), ist aber trotzdem sehr wertvoll. Ich finde es wichtig, die Stromzukunft mit Erneuerbaren im europäischen Kontext zu sehen und auch auf dieser Ebene aktiv zu werden. Die Schweiz kann sich nicht als Insel mit Erneurbaren versorgen. Ganz Europa muss den Umstieg schaffen, um insb. der Klimaherausforderung Herr zu werden. Dieser grössere Kontext und die Dimension der Herausforderung darf aber wiederum nie eine Ausrede und eine Rechtfertigung für Passivität sein. Gerade darum müssen mutige Projekte unterstützt werden – im In- und im Ausland!