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Nein sagen heisst weniger Verkehr in Rapperswil-Jona

Etliche Tunnelvarianten liegen für Rapperswil-Jona auf dem Tisch. Über die Idee des Stadtrates wird am 25. September abgestimmt. Es ist ein Faktum: alle Varianten lösen das Verkehrsproblem nicht und führen zu Mehrverkehr. Die Nationalratskandidaten der UGS Rapperswil-Jona Silvia Kündig, Fabian Cortesi und Regula Krapf stehen für ein Nein zur Abstimmungsvorlage.

Meinungsartikel der Nationalratskandidaten der UGS Rapperswil-Jona zum Stadttunnel Rapperswil-Jona:

Über die Idee des Stadtrates wird am 25. September abgestimmt. Fakt 1 ist, dass alle diese Tunnelbauten mehr Verkehr produzieren. Mehrverkehr senkt die Lebensqualität in Rapperswil-Jona und belastet die Umwelt mit Lärm, Abgasen und Feinstaub. Es ist eine Milchbüchleinrechnung: Mehr Strassen gleich mehr Verkehr!

Untersuchungen bei realisierten Umfahrungen und Tunnelbauten zeigen, dass im Bereich von 2 Kilometer aller Einfahrten der Verkehr überproportional zunimmt. Wenige Gewinner und viele Verlierer sind die Folge von solchen Bauwerken. Wollen wir weniger Verkehr in Rapperswil-Jona und überhaupt, dann müssen wir Nein zum Stadtratsbeschluss stimmen. Uns Grünen kommt das Projekt so töricht vor wie der Turmbau zu Babel.

83% des Verkehrs in Rapperswil-Jona ist Ziel-, Quell- und Binnenverkehr. Das heisst, dass diese 83% nur teilweise den Tunnel befahren würde. Der Durchgangsverkehr macht im Durchschnitt nur 17 aller Fahrten (je nach Untersuchungsgebiet) aus. Ein Tunnel kann darum nicht als nachhaltige Lösung gelten. Wir Grünen haben eine erfolgreiche Strategie aufgezeigt: Verkehr vermeiden, Verkehr verlagern, Verkehr erträglich abwickeln:

  • Verkehr vermeiden: In unserer dichten Stadt der kurzen Wege kann alles Wichtige in der Nähe zu Fuss oder mit dem Velo erledigt werden. Das Wichtigste ist, dass die Bevölkerung von Rapperswil-Jona zu einem urbanen Lebensstil findet, dass Rapperswil-Jona zu einer «richtigen Stadt» wird. Solche Städte haben einen hohen Anteil an autofreien Haushalten. Das Auto wird nur noch dort genutzt, wo es wirklich praktischer ist, zum Beispiel für den Transport von sperrigen Waren. An der Ursache des Verkehrs arbeiten heisst, die Siedlungsplanung mit einbeziehen. Dazu sind die Versorgungsstrukturen in den Quartieren zu stärken. An den Bahnstationen sollen Einkaufsmöglichkeiten realisiert werden, in welchem man auf dem Heimweg alles Notwendige besorgen kann. Die Quartierstrassen sind so zu gestalten, dass man sich als Fussgänger oder Velofahrerin gerne darin bewegen möchte und Autofahrer sich mit ihren Geschwindigkeiten dem Umfeld anpassen
  • Verkehr verlagern: Der Verkehr soll auf umweltfreundliche Verkehrsmittel verlagert werden. In erster Linie ist das in der Stadt der Fuss- und Radverkehr. Ein dichtes, vom motorisierten Verkehr möglichst getrenntes Fuss- und Velowegnetz ermöglicht es, sich gefahrlos und schnell im Strassenraum zu bewegen. Mehr Velowege bedeuten nämlich auch mehr Veloverkehr! Neue breite Unterführungen unter den Bahngleisen (z.B. beim Bhf. Rapperswil und Südquartier) oder neue Brücken über die Jona überwinden bisherige Barrieren und verkürzen die Wege. Bewachte Velostationen, besser Möglichkeiten das Velo im Zug mitzunehmen oder ein automatisches Velo-Verleihsystem erleichtern den Einsatz der Fahrräder. Der öffentliche Verkehr stellt die Verbindungen innerhalb der Stadt, aber auch «im Verkehr» mit der Region dank dem erweiterten Angebot der S-Bahn Zürich und einer neuen Stadtbahn Obersee sicher. 
  • Verkehr verträglich abwickeln: Der restliche Verkehr muss siedlungsgerecht durch die Stadtzentren und die Quartiere geführt werden. Lärm und Abgase sind soweit wie möglich zu reduzieren. An Stelle der Dominanz des motorisierten Verkehrs tritt eine Koexistenz zwischen allen Verkehrsteilnehmern. Dank einem flüssigen Verkehrsfluss auf tieferem Geschwindigkeitsniveau sowie mehr Platz für Fussgänger und Velofahrer können die Lärmemissionen reduziert und die Aufenthaltsqualität gesteigert werden. Dank langen Mittelinseln kann die Fahrbahn besser gequert werden. Beispielhaft umgesetzt – auch auf Strassen mit viel Verkehr – wurde dieses Konzept vom Kanton Bern und ist dort als Berner Modell bekannt.

Um dieser fortschrittlichen und umweltfreundlichen Strategie Rückenwind zu verleihen, bitten wir darum, Nein zu stimmen an der Abstimmung vom 25. September. 

Unterzeichnet von den Nationalratskandideten der UGS Rapperswil-Jona: Silvia Kündig, Liste 8; Fabian Cortesi, Liste 8; Regula Krapf, Liste 9