Die «Zürichsee-Zeitung» vom 8. Januar bot der Leserin und dem Leser ein selten groteskes Bild: Auf der Frontseite und der Seite 3 wird über die Beurteilung des Agglomerationsprogramms «Agglo Obersee» durch den Bund berichtet. Die Mitfinanzierung der Projekte dieses Programms durch den Bund hängt direkt mit dieser Beurteilung zusammen.
Die Hauptaussage des Artikels ist, dass der Bau von neuen Strassen mit dem Tunnelprojekt in Rapperswil-Jona als positiv bewertet wurde, während die Stadtbahn Obersee und somit ein weiterer, effektiver Ausbau des öffentlichen Verkehrs nicht einmal geprüft wurde. Auf der Seite 2 – also gleich links von diesem Artikel – erfährt die Leserschaft hingegen, dass die Luftbelastung in der Region erneut zugenommen hat.
Die Luftqualität wird sich nicht verbessern, wenn wir weiter Strassen bauen und somit die Verkehrskapazitäten vergrössern. Klar, eine Umfahrung von Rapperswil-Jona würde das heute sehr geplagte Zentrum entlasten. Aber wir müssen einen Schritt weiter denken. Mehr Strassen führen zu mehr Verkehr. Diese einfache Gleichung ist seit Jahren wissenschaftlich belegt. Wenn wir das Zentrum von Rapperswil-Jona entlasten, belasten wir gleichzeitig andere Gebiete umso stärker. Unter dem Strich nimmt der Verkehr somit zu – zu Lasten unserer Gesundheit und Umwelt.
Die Beteiligten aus der Region sollen bitte die Planung der Stadtbahn Obersee vorantreiben und sich darum bemühen, dass dem öffentlichen Verkehr im Hinblick auf die nächste Bewertungsrunde ein grösserer Stellenwert eingeräumt wird.
